Zervixkarzinomvorsorge
Organisiertes Programm zur Früherkennung von Zervixkarzinomen (OKFE-RL)
Am 1. Januar 2020 ist das neue organisierte Programm zur Früherkennung von Zervixkarzinomen gestartet:
- Frauen im Alter von 20-34 Jahren wird, wie bisher, eine jährliche zytologische Untersuchung angeboten.
- Frauen ab 35 Jahren können alle 3 Jahre eine Kombinationsuntersuchung bestehend aus einem HPV-Screening (auf HPV-high-risk-Typen) und einer zytologischen Untersuchung wahrnehmen.
Für die zytologische Untersuchung werten wir sowohl konventionelle Abstriche als auch Dünnschicht-Präparate (Thinprep) aus.
Für den Ko-Test (Kombination aus zytologischem Abstrich und HPV-Untersuchung) bestehen zwei Möglichkeiten der Probengewinnung:
- Konventioneller Abstrich und zusätzlicher Abstrich für die HPV-Analytik
- Dünnschichtzytologie (Thinprep).
Bei der Dünnschichtzytologie werden die vom Gebärmutterhals entnommenen Zellen nicht ausgestrichen, sondern mittels einer Bürste in eine Fixierlösung überführt. Aus dieser kann nicht nur Material für das zytologische Präparat, sondern auch für die HPV-Untersuchung gewonnen werden.
Wir verwenden zur HPV-Detektion den Aptima HPV Assay und den Aptima HPV 16 18/45 Genotype Assay.
Der Aptima HPV Assay ist in Deutschland der einzige zum Screening zugelassenen RNA-basierte HPV-Test. Er weist die mRNA der Onkogene E6/E7 von 14 HR-HPV-Genotypen nach. Der Aptima HPV Assay differenziert im Gegensatz zu DNA-basierten HPV-Tests zwischen einer in der Regel harmlosen Besiedlung und einer aktiven HPV-high-risk-Infektion. Diese aktiven, persistierenden Infektionen gehen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von Zervixkarzinomen und deren Vorstufen einher.
Bei Nachweis einer aktiven HPV-HR-Infektion wird der Aptima HPV 16 18/45 Genotype Assay (Genotypisierungs-Test) zur Reflextestung angeschlossen. Er identifiziert den Genotyp 16 und zusätzlich als Gruppe die Genotypen 18 und 45, die weltweit mit 80 % aller invasiven Zervixkarzinome assoziiert sind. Zudem kann ein Nachweis der Genotypen 16 sowie 18/45 bis zu 94 % aller Adenokarzinome erkennen. Infektionen die nicht diesen beiden Gruppen zugerechnet werden, sind in der Gruppe „other types“ zusammengefasst.
Wichtige Fakten zum Aptima HPV Assay
- Der Aptima HPV Assay detektiert die E6/E7-mRNA der HPV-Genotypen 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59, 66, 68.
- Der Aptima HPV Assay entspricht den Anforderungen an HPV-Tests für eine sichere Früherkennung des Zervixkarzinoms und seiner Vorstufen und erzielt eine ebenso hohe Sensitivität für CIN2/3+ wie andere etablierte HPV- Tests.
- Aufgrund des Nachweises der E6/E7-mRNA zeichnet sich der Aptima HPV Assay im Vergleich zu DNA-basierten HPV-Tests durch eine signifikant höhere klinische Spezifität aus.
- Mit 23 % weniger klinisch falsch-positiven Testergebnissen als DNA-basierte Referenztests lassen sich durch den Aptima HPV Assay viele unnötige Folgeuntersuchungen vermeiden.
- Die Sicherheit des Aptima HPV Assay im Screening konnte durch eine prospektive Studien bestätigt werden.
- Gemeinsamer Bundesausschuss. Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme und Krebsfrüherkennungs-Richtlinie: Programm zur Früherkennung von Zervixkarzinomen; 2018. Available from: URL: https://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/3597/.
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